Ferndorf liegt im Unteren Drautal zwischen Spittal an der Drau und Villach. Das Gemeindegebiet liegt Großteiles in den Nockbergen (Mirnock-Verditz), umfasst aber auch Teile des unteren Drautales sowie die südöstliche Bucht des Millstätter Sees.
Die Gemeinde Ferndorf hat eine Fläche von 31,37 km² und 2.133 Einwohner (Stand 02/2019), sie liegt im Politischen Bezirk „Villach – Land“ und hat das KFZ-Kennzeichen „VL“.
Ortschaften
Beinten
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Glanz
Gschriet
Insberg
Politzen
Rudersdorf
Sonnwiesen
St. Jakob
St. Paul
Die erste urkundliche Erwähnung als Vedendorf stammt aus dem Jahr 1391.
Die Gemeinde Ferndorf konstituierte sich erstmals 1850, wurde aber schon 1865 an die Marktgemeinde Paternion angeschlossen und erst 1906 wieder neu gebildet. 1955, 1964 (KG Gschriet der aufgelösten Gemeinde Mooswald) und 1973 (Teile der aufgelösten Gemeinde Molzbichl) wuchs das Gemeindegebiet durch Gebietsabtretungen und die Auflösung von Nachbargemeinden flächenmäßig an.
Wirtschaftlich an Bedeutung gewann die seit jeher von der Landwirtschaft geprägte Gemeinde durch das Heraklith-Werk, das von der Magnesit AG in Radenthein errichtet und 1923 in Betrieb genommen wurde; seither werden hier Leichtbauplatten aus magnesitgebundener Holzwolle hergestellt. Durch das Werk stieg die Bevölkerungszahl zwischen 1906 und 1961 von 407 auf 1862.
Die Bedeutung des Heraklith-Werks für die Gemeinde spiegelt sich auch ihrem Wappen wider: Im vorderen Teil des gespaltenen Wappenschildes steht der grüne Grund für das Holz und das silberne Zahnrad für dessen industrielle Verwertung, und im hinteren Teil ist der goldene Grund eine Anspielung auf die bräunliche Farbe des Magnesitgesteins und der rote Drache symbolisiert die Macht des Feuers, wenn der Magnesit im Drehofen gebrannt wird. Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 30. November 1965 verliehen, die Fahne ist Grün-Gelb-Rot mit eingearbeitetem Wappen.
Etwa Mitte des 19. Jahrhunderts begann die industrielle Entwicklung das Ferndorfer Leben und Ortsbild zu verändern. Während bis dahin der Lebensunterhalt vorwiegend durch die Landwirtschaft bestritten wurde, schuf die wachsende Industrialisierung neue Arbeitsplätze. Die Tradition als Standort der metallverarbeitenden Industrie begründeten ursprünglich zwei Hammerwerke, die die Wasserkraft der Ferndorf nutzten, um Eisenerz zu verarbeiten.
Der bereits 1417 urkundlich erwähnte „Aher Hammer" hat später über Jahrzehnte vielen Ferndorfer Arbeit und Brot beschert. Heute ist aus dem ehemaligen Hammerwerk ein moderner Industriebetrieb geworden, der, neben anderen in ihren Branchen führenden Unternehmen, den Wirtschaftsstandort Ferndorf prägt.
Die Chronik spricht auch von Landmännern, die von der Landwirtschaft lebten, Krämern, Leinwebern, Hirten, Schmieden, einem Pfarrer und einem Lehrer, Wirten und Zimmerleuten. Heute ist das Spektrum der Berufe, angebotenen Produkte und Dienstleistungen ungleich höher, aber vielen ist wahrscheinlich nicht bekannt oder bewusst, welches Potenzial Ferndorf besitzt. Mit dem Verkauf der Gewerbegründe in den letzten Jahren ist es gelungen, namhafte Unternehmen nach Ferndorf zu holen, die vielen jungen Menschen aus der Region einen Arbeitsplatz bieten. Angesiedelt haben sich die Firmen Tor.suppurt Süd GmbH, Schrott & Metallhandel Tschinder, die Österreichische Post AG (Zustellbasis) und die IBT-Transport GmbH. In Summe werden derzeit bei den Gewerbegründen ca. 60 Mitarbeiter beschäftigt.